Rückblick der Fahrten 2019

Liebe Freunde, Adoptanten, Paten und Mitglieder,
auch in diesem Jahr konnten wir viele „Barcs-Fellnasen“ in ein tolles, neues Zuhause vermitteln. Dank Eurer finanziellen Unterstützung konnten 4 Fahrten nach Barcs durchgeführt werden über die wir Euch gerne einen kurzen Einblick geben möchten:

Das Fahrerteam besteht immer aus zwei Personen, die im Besitz eines gültigen Befähigungsnachweises für Tiertransporte (Hunde / Katzen) sein müssen, denn alles muss seine Ordnung haben.
Die eigentliche Fahrt startet normalerweise immer mittwochs gegen 21.00Uhr am Vereinssitz in Mommenheim. Über Passau, Graz und Maribor erreichen wir nach rund 12-13 Stunden Fahrt das rund 1.100 Km entfernte Barcs in Ungarn. Bis dorthin hatten wir 5-6 Stopps die wir zum Beine vertreten, Fahrerwechsel, auftanken oder auch Kaffeevorräte auffüllen nutzten. Die Nacht „zieht sich doch sehr“, gerade in der Zeit zwischen drei und fünf Uhr.
Zum echten Abenteuer wird die Strecke allerdings von der Autobahnabfahrt Nagykanizsa (Barcs) bis zum eigentlichen Ziel Barcs – rund 90 km von der Autobahn entfernt. Die Straßen gleichen größtenteils einer Huppelpiste und sind überwiegend unbeleuchtet. Mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von 40-50 Km/h ziehen sich die letzten Kilometer gefühlte Stunden. Das Naturschutzgebiet ist landschaftlich wunderschön, nicht selten begegnet man Rehen auf der Straße oder entdeckt unzähligen Störche in ihren Nestern.
In Barcs angekommen, ist unser erster Stopp immer der örtliche Lidl – Frühstück und Proviant für die nächsten Tage sichern!! Dann geht es direkt, gegen 08.30 Uhr weiter ins Tierheim; hier werden wir an der Hofeinfahrt bereits von mehreren Hunden begrüßt und Balazs ist auch schon da, um uns das Tor zu öffnen.
Nach dem Ausladen werden bereits erste Formalitäten geklärt und geschaut, wer uns dieses Mal als Dolmetscher unterstützt. Je nach Futtervorrat haben wir jetzt noch die Möglichkeit ein paar hundert Kilo Trockenfutter nachzukaufen. Nach getaner Arbeit geht es in die Pension und die beiden Fahrer haben Zeit für einen längst fälligen Mittagsschlaf.
Tag 1 endet mit einem gemeinsamen Abendessen, meist ist Balazs dabei, inklusive – wenn vorhanden ggfs. einem Dolmetscher. Hier besteht dann meist die Möglichkeit für einen ersten Austausch von Neuigkeiten und Informationen.

Bereits um 08:30 Uhr startet für uns am Freitag der 2. Tag im Tierheim. Immer wenn (Hunde Fressen und Trinken bekommen und) die rund 40 Zwinger sowie Ausläufe von den 2-3 Helfern gesäubert werden, dürfen die Hunde im Hof spielen (Zeitfenster pro Rudel 7-10 min). Für uns die Chance alle neuen Hunde und die, die sich schon länger im Tierheim befinden, zu fotografieren und Videos zu drehen. Nun wird auch jeder verstehen, warum die einzelnen Hunde nicht noch vorher zum „Hundefriseur oder zum Make-up auffrischen“ geschickt werden können.
Da jeder Hund seine Eigenarten hat, mehr oder weniger schüchtern ist und uns bis dato gar nicht kennt, erschwert dies die Fotoarbeiten. Binnen weniger Minuten müssen ausreichend gute Fotos geschossen werden und ein Video von min. 90 Sekunden *im Kasten* sein. Nur so lässt sich ausreichend gutes Fotomaterial für die Vermittlung der Fellnasen und der sozialen Medien erstellen.
Wenn alle Aufnahmen abgeschlossen sind, wird bereits der Transporter mit den Hundeboxen für den Rücktransport vorbereitet. Je nachdem wie viele Hunde in ein neues Zuhause reisen dürfen, müssen die Transportboxen gestellt und gesichert werden; jede Fahrt ist eine neue Herausforderung.
In ruhiger Minute gibt uns Balázs und seine langjährige Helferin Marika Details zu den Neuankömmlingen. Jeder Hund bringt seine eigene Geschichte mit, die wir gerne allen weitererzählen wollen.
Im Anschluss müssen die Pässe mit der Transportliste abgeglichen und weitere Formalitäten geklärt werden. Nicht immer ganz einfach, wenn der vermeintliche Übersetzer weder Englisch noch Deutsch spricht.
Gegen 16:00 Uhr neigt sich für uns der zweite Einsatztag dem Ende zu und wir bereiten uns auf das Abendessen im Ortskern vor.

Der Abreisetag – Samstag – fällt wenig spektakulär aus. Der Transporter wird mit frischem Wasser und Futter beladen und die Transportboxen werden mit Matten ausgelegt, damit die Hunde weich liegen. Bilder und Videos der Neuankömmlinge, die am Vortag misslungen sind, werden nochmals geschossen um bestes Bildmaterial nach Deutschland mitzubringen. Nur wenige Bilder und ein kurzes Video müssen ausreichen um die Herzen vieler Menschen zu erobern.
Am späten Vormittag kehren wir nochmals in die Pension zurück um noch etwas Schlaf zu tanken. Ausgeruht und mit Proviant bestückt, fahren wir nachmittags zum Tierheim zurück. Die Hunde, die für den Transport vorgesehen sind, werden nochmals mit der Transportliste, den Pässen und den Chipnummern abgeglichen, damit auch tatsächlich die richtigen Tiere die Fahrt antreten.
Wenn möglich werden bereits vor der Fahrt die Hunde-Geschirre für jeden Reisenden der Größe nach angepasst, damit der Stress für die Hunde beim Ausladen so gering wie möglich ist.
Wie immer fällt es Balazs und Marika schwer sich von den Hunden zu trennen; es fließen teilweise Tränen, aber wohl wissend, dass die Hunde in ein gutes Zuhause kommen, lässt uns Balazs mit seinen Schützlingen fahren.
Es beginnt wieder eine rund 12-13 stündige Fahrt durch die Nacht, da die Hunde hier eher zur Ruhe kommen können als tagsüber. Durch die neu gewonnen Erkenntnisse werden schon hier viele Ideen diskutiert.
Nicht selten werden wir an den Grenzen zu Österreich und Deutschland von Zollbeamten angehalten. Die Kontrolle erfolgte bis dato immer reibungslos und ohne große Verzögerung; was sicherlich auch daran liegt, dass wir alle erforderlichen Dokumente sauber aufbereitet vorweisen können und somit einen seriösen Eindruck hinterlassen.
In regelmäßigen Abständen erfolgen Telefonate mit der *MpT-Einsatzzentrale* – von uns erhält Conny alle Details zu Fahrt. Kurz vor 07:00 h erreichen wir unseren Ankunftsort – Mommenheim. Viele Adoptanten erwarten uns bzw. schon sehnsüchtig das neue Familienmitglied. Es ist immer wieder schön, diesen Moment zu genießen, wenn Fellnase und Mensch das erste Mal aufeinander treffen. Nacheinander werden die Hunde ausgeladen und in ihr „neues Leben“ übergeben. Wo der Eine noch völlig verängstigt aus dem Transporter getragen wird, wirkt der Andere als hätte er keine 13h Fahrt ins Ungewisse hinter sich. Die Hundepässe werden verteilt, nochmal wichtige Hinweise zur richtigen Sicherung des Vierbeiners gegeben und wenn alle Hunde den Übergabeplatz verlassen haben, heißt es für uns: Nach der Fahrt ist vor der Fahrt!
Ein paar Fakten zu den Touren 2019
· Rund 3,5 t Trocken-, Dosen- und Welpenfutter wurden nach Ungarn transportiert
· Vor Ort konnten nochmals rund 1,5 t Trockenfutter gekauft werden
· 42 Hunde wurden dieses Jahr ein schöneres Zuhause geschenkt

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